Friday 19 November 2010

Über das KOLEKTIV NAROBOV


Kolektiv Narobov ist ein internationales Theater kollektiv mit 5 Gründungsmitgliedern und vielen projektbezogenen Mitarbeitern, das sich seit seiner Gründung in 2004 der Schaffung von unterschiedlichsten interaktiven Theaterformen und Improvisation widmet. Die bisherigen Projekte von Kolektiv Narobov umfassen sowohl Körpertheaterstücke, Straßentheater, Cabaret und site-specific Performances, wie auch Radio- und Fernsehenproduktionen. Kolektiv Narobov gründet seine Arbeit auf einem kollektiven Schaffungsprozess und auf der Anwendung unterschiedlichster Improvisationstechniken. Kolektiv Narobov wurde für seine Arbeit mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet - Publikumspreis für die Performance "Call" (Improvaganza Festival, Edmonton, Kanada), Ježek-Preis für das interaktive Hörspiel "Big Sister", Beste Langform für die Performance "De.Kons" (Impronale, Halle/Saale). Die Narobovs gastierten innerhalb sechs Jahre ihrer Bestehung auf zahlreichen Bühnen in Europa (u.a. in Amsterdam, Antwerpen, Berlin, Bremen, Graz, Lyon, Stockholm, Skopje, Wien, Zürich) und Nordamerika (Edmonton, Portland, Seattle, Vancouver, Victoria), wo sie auch als Trainer und Workshopleiter tätig waren.

In Februar und März 2011 begeben sich Sonja, Maja und Tomaž auf eine Deutschland-Schweiz Tour und freuen sich auf neue Abenteuer auf der Bühne und in dem sonstigen Leben!

www.narobov.org

Workshops 2011

Sound und Musik in improvisierten Performances

Die immense Kraft des Theaters als Kunstform liegt in der Koexistenz der verschiedenen künstlerischen Disziplinen und Medien. Die magischen Fähigkeiten die eine gute Performance verzahnt und das Publikum geradezu absorbiert liegen nicht nur in starken Charakteren und tragikomischen Lebensgeschichten, in der Präsenz bildlicher Körper – sondern auch in den endlosen Möglichkeiten des Spiels mit visuellen und auditiven Wahrnehmungen.

Der Workshop behandelt, wie Musik und Geräusche im allgemeinen die improvisierte Darstellung bereichern und ein integraler Teil derselben werden können. Wie können wir die Sounds bedenken, wenn wir improvisieren? Was sind die Möglichkeiten von Musik und Geräuschen, die wir sonst nicht nutzen? Welche musikalischen Klischees brauchen wir tatsächlich, und welche kann man getrost vergessen? Was passiert, wenn der Musiker tatsächlich wie jeder andere Improspieler auf der Bühne agiert und nicht bloß begleitet? Wie können wir die Musik steuern, und wie können wir uns von Musik steuern lassen?

All dies wird erforscht durch das Öffnen der Ohren und Körper zu musikalischen Impulsen und dem heiteren Spiel mit und gegen den Sound.

Der Workshop ist sowohl für MusikerInnen als auch Impro-SpielerInnen geeignet.



ImproPhysique/ Körperlich sein

Man kann sehr viel reden und dabei nichts sagen. Manchmal kann aber ein sehr begrenztes Vokabular ganz viel aussagen. Und manchmal brauchen wir gar keine Worte, um wirklich bewegende Momente, poetische Bilder oder großartige Situationen auf der Bühne entstehen zu lassen.

In diesem Workshop entdecken wir neue körperlicher Ausdrucksweisen, die im Theater und Improvisation genutzt werden können.

Wie kann ich meinen Körper auf abstrakte Weise sprechen lassen, ohne zu versuchen ein Tänzer zu sein? Welche anderen Wege gibt es, Bewegung auf der Bühne zu nutzen? Wie kann ich körperlich Gefühle darstellen, einen starken Charakter bauen? Wie kann ich Beziehungen definieren, Dramaturgie entwickeln und komplett stille Szenen spielen?

Die starken Traditionen eines text-basierten Theaters für eine Weile beiseite legend tauchen wir ein in die inspirierenden Einsichten von Clowning, physical theatre und contact impro.

Bringt die Kleidung mit, in der ihr euch am wohlsten fühlt - and let`s get physical!



Ein Hörspiel improvisieren

Als Impro-SpielerInnen werden wir versuchen, das Hörspiel wiederzubeleben und zu einem atmenden, lebendigen Genre zu machen.

Kannst Du mit geschlossenen Augen improvisieren? Einen Vorschlag aufnehmen, Deinem Impuls folgen – und die verrücktesten Dinge kommen aus dem Dunkel hinter Deinen Augenlidern. Es kann so viel Spaß machen!

Der Workshop vermittelt, wie man ein Hörspiel basierend auf verschiedenen Storylines improvisiert. Was macht einen Charakter im Radio zu einem guten Charakter? Was eine interessante Szene? Was eine gute Geschichte? Wie editieren wir uns selbst? Wann und wo kommt Musik ins Spiel?

Dies und mehr wird im Dunkeln erforscht, wo unsere Gedanken lauter werden und Geräusche beginnen, Geschichten zu erzählen.

Geeignet für ImprospielerInnen und Musiker.



Rhythmus

Der Workshop fokussiert sich auf Rhythmus und rhythmische Kompositionen als grundlegende Strukturen jeder Art von Performance.

Die Frage, wie Individuen zu sehr harmonisch zusammenarbeitenden Künstlern werden, die Aufgabe, einen gemeinsamen „Groove“ zu finden, eine gute Dynamik zu entwickeln, die Fähigkeit, die Energie einer Szene zu heben oder zu senken, Umbrüche und Höhepunkte zu finden, all diese Themen werden aus der Sicht von Rhythmen und rhythmischen Strukturen behandelt.

Herausfinden, was Rhythmen sind, wie man sie bildet und was verschiedene Arten von Rhythmen verändert, zunächst aus einem musikalischen Blickwinkel betrachtet, denn diese Regeln und Gesetze können leicht auf jede andere Art von Performance übertragen werden: Sei es in der (Inter)Aktion einer einzelnen Szene, einer Langformimprovisation oder eines Musikstücks.

Ab Level M, auch für erfahrene SchauspielerInnen ohne Improvisationserfahrung geeignet.



Folgen und führen

Folgen und führen sind definitiv grundlegende Fähigkeiten für das Improvisieren. Und egal, wie erfahren man im Bereich Improvisation schon ist – es ist immer gut zu den Grundlagen zurückzukehren. In einer guten improvisierten Show scheint es kein explizites Folgen oder Führen mehr zu geben, die Geschichte scheint ohne weitere Anstrengung zu fließen.

Im Workshop werden wir versuchen, genau das zu tun: Durch die Erkenntnis, wie wir „aus unserem Kopf herauskommen“, weg von unseren Plänen: dem Moment und unseren MitspielerInnen vertrauen, zuhören und reagieren. Wir werden außerdem ausprobieren, einmal sehr auf eigene Faust und Initiative zu handeln, und anschließend den Außenimpulsen (MitspielerInnen, Umfeld) völlig unterworfen zu sein. Nach der Errichtung dieser Art von Disziplin, versuchen wir beides abwechselnd zu spielen bis hin zu dem Punkt, an dem nicht mehr ersichtlich ist, wer nun führt und wer folgt – und trotzdem alles viel koordinierter und harmonischer abläuft als je zuvor.



Neue Formen finden

Individuell zugeschnittener Workshop für Gruppen oder Einzelpersonen, die ihren eigenen Stil/Sprache entdecken möchten.

Was ist Improvisation überhaupt? Wieso improvisieren wir so und nicht anders? Woher kommen diese Regeln und warum haben wir sie übernommen? Können wir etwas ganz anderes entwickeln, und wie?

Der Workshop stellt die etablierten Normen im Improvisationstheater in Frage, sucht nach Inspirationen und Verbindungen zu anderen theatralen und künstlerischen Feldern, gräbt in verschiedenen Konzepten von künstlerischer Darstellung um neue, persönliche Möglichkeiten der Improvisation in Theater und darstellender Kunst allgemein zu entdecken. Der Workshop basiert auf den Narobov-Techniken und -Erfahrungen im Brechen von Routinen und Suchen nach authentischen Ausdrucksformen, soll aber primär als Katalysator für die Wünsche, Ziele und Ideen der Teilnehmer in Bezug auf ihre Improvisationen dienen.